wir geht es meinem körper 256 tage nach der letzten chemo? und wie geht es ihm 130 tage nach der letzten bestrahlung. was machen eigentlich meine op- narben?
von der chemo habe ich so gut wie keine nachwirkungen mehr. im september hatte ich ja alle wimpern verloren. nun sind wieder 3 monate rum. ich verliere sie wieder, allerdings nicht mehr so offensichtlich. diesmal kein kollektives wimpernsterben mehr. meine haut bedarf nach wie vor guter pflege. ich bin sehr froh, dass seit einiger zeit das jucken der haut bei schwitzen verschwunden ist. bezgl. der pflegeprodukte kaufe sehr bewusst ein und achte auf produkte ohne mineralöle, hormonelle wirkstoffe, silikone usw. meine wilde welle in den haaren ist weg. zuerst war ich etwas traurig, war es doch so easy morgens. aber eigentlich ist es ganz ok die ‚chemowelle‘ los zu sein. ist für mich doch ein zeichen, dass sich mein körper erholt. zyklustechnisch hat sich alles wieder eingespielt. nur die nicht betroffene brust kämpft mit zyklusabhängigen spannungen. manchmal durchaus recht unangenehm. doch alles braucht seine zeit. zum ende der chemo hatte ich diese üblen zahnschmerzen. leider sie sind noch immer sehr empfindlich. doch lt. zahnarzt alles in ordnung. und der liebe schwindel. er begleitet mich nach wie vor. schnelle bewegungen. bei starken wetterumschwüngen. dann merke ich ihn. wenns den kopf betrifft geht mir manchmal die düse… aber das mrt war ja optimal.
nun zur bestrahlung. die haut ist nach wie vor etwas röter und sehr schnell trocken. das jucken ist aber mittlerweile weg. dennoch creme ich fleißig ein. das gewebe ist fester, aber nicht verformt. manchmal zwicken meine rippen. der bestrahlte part meiner achsel ist haarfrei. und bedarf keines deos (schweißdrüsen weg gestrahlt). die narbe der brusterhaltenden op ist sehr gut verheilt und hat durch die strahlen nicht gelitten.
da wären wir auch schon bei den operationen. die bet-narbe sieht sehr gut aus. sehr fein und sie fällt mir kaum auf. das bild der brust ist kaum verändert. keine delle. etwas kleiner. aber nicht der rede wert. der op bereich ist jedoch sehr knotig. an manchen tagen schwierig das kopfkino aus zu lassen. aber man weiß, das ist normal. meine wächter-op ist nun über ein jahr her. seit 2 wochen hab ich das gefühl, mein gefühl kommt zurück. die ganze achsel war großflächig taub. ist sie zum teil immer noch. doch die fläche wird immer kleiner. vor allem der oberarm fühlt sich wieder gut an. mit der bestrahlung nahm die taubheit wieder zu, nun nimmt sie ab. bis jetzt hatte ich keine probleme mit einem lymphödem. ich passe auf, auf dieser seite nicht schwer zu tragen und sie nicht zu sehr zu belasten. meinem port geht es gut. seine narbe ist nach wie vor nicht die unauffälligste. da ich recht schlank bin steht er unschön hervor. doch ein bisschen wird er noch bleiben.
auch seelisch kann ich mich nicht beschweren. ich schlafe noch immer gut. die wiedereingliederung tut mir auch gut. und es geht mir besser als ich gedacht habe. natürlich kommen und gehen die ängste. vor allem durch das vernetzt sein mit anderen frauen erlebt man nicht nur erfolge mit, sondern leider auch rückschläge. in diesen momenten denke ich mehr darüber nach als sonst. obwohl er weg ist, ist der krebs mein unsichtbarer begleiter. meist nehme ich ihn kaum war. er ist halt da. doch manchmal macht er wind. das ist aber auch gut so. und damit komm ich für mich prima klar. denn ein großteil meines ichs fängt an seinen neuen rhythmus zu finden. nicht da wo ich letztes jahr aufhören musste, sondern neu. so das es für mich fein ist. und ich habe das gefühl ich bin auf einem guten weg.
nachtrag: habe ich doch glatt vergessen über mein chemobrain zu sprechen 😂 dem geht es relativ gut. mit viel notizen klappt es in der arbeit wunderbar. ich habe bereits vor ca 3 monaten angefangen mit gedächtnisübungen. und ich denke das hilft meinem brain doch sehr. meine stressbelastungsgrenze ist aber nach wie vor recht niedrig. ich wäge aber genau ab was alles in meinen tag passt.