…bin ich quicklebendig!
ich habs geschafft. dieses statistisch kritische erste jahr!
das schreit nach einem feiertag ? den ich aber erst nach meiner nächsten, umfassenden nachsorge feiern werde. nichtsdestotrotz fühl ich mich unglaublich stark… und zugleich doch sehr zerbrechlich. immer im hinterkopf schlummernd, dass mich dieses unfassbare glück des gesundseins verlassen könnte. und doch ist genau diese tatsache dafür verantwortlich, dass ich das leben viel mehr genieße. dafür brauche ich keine großen unternehmungen. keine urlaube. keine action geladenen erlebnisse. nur das leben an sich. das einatmen und ausatmen. das lächeln das es mir ins gesicht zaubert bei einem wunderbaren augenblick. das sein.
heute vor 1 jahr war meine letzte bestrahlung. 10 monate therapie waren zu ende. ein harter alltag war zu ende. heute bin ich in einem neuen alltag angekommen. es hat sich eingespielt. bei 100% bin ich nicht. muss ich aber auch nicht. habe ich für mich beschlossen. und da fällt mir eine unterhaltung ein, welche ich bei meiner letzten nachsorge im wartezimmer bei meiner onkologischen gynäkologin hatte. ein junger mann, der auf seine mutter wartete, fragte mich wie es mir geht. und wo ich noch hin will und was meine ziele sind im leben. hm… solche fragen konnte ich vor 10 jahren schon nicht beantworten. und jetzt? was will ich, außer diesen zustand zu behalten? …hawaii. mind. 4 wochen. vor 40, also bevor meine möpse meine knie begrüßen. letzteres hab ich allerdings für mich behalten 😉 aber das ist eigentlich nicht wichtig. ich habe keine ziele. und eigentlich hatte ich sie noch nie. ich bin momentan unglaublich zufrieden mit meinem kleinen, unspektakulären leben. ich würde nichts ändern wollen. und das war auch nach längerem überlegen meine antwort. und nach einer kurzen pause beglückwünschte er mich 》das können nicht viele behaupten《 an dieses gespräch erinnere ich mich immer wieder mal und ich empfinde es nach wie vor als ehrenwert, wie sehr er meine aussage schätzte.
so und nicht anders ist es. angst hin oder her. wichtig ist, sie dominiert nicht mein leben. sie gehört dazu. aber das tut regen zum wetter auch. und tatsächlich wäre das leben ohne nicht so besonders.