zweitausendeinundzwanzig

so schnell gehts. und gerade mal einen (!) blogeintrag habe ich letztes jahr geschafft. da kann schon ein wenig asche auf mein haupt…

hier ein kurzer rückblick auf meine zweite jahreshälfte 2020.

5. d-day: mein diagnosetag jährte sich zum 5. mal. das war ein tag mit sehr gemischten gefühlen. die erkrankung und vorallem die akuttherapie sind mittlerweile ein ganzes stück weg gerückt aus meinem bewusstsein. wohlwissend aber noch immer ein teil von mir. in diesem zusammenhang kann ich auch voller dankbarkeit mitteilen, dass meine nachsorgeuntersuchungen alle unauffällig waren. sowohl onkologisch als auch gynäkologisch.

anflug von panik: bis jetzt hatte ich immer das glück, nie in eine situation voller panik wegen eines ertasteten knotens zu kommen. kurz vorm 5jährigen war es jedoch soweit. ein knoten. plötzlich. genau im ehemaligen tumorgebiet. am abend. unter der dusche. wie damals… die angst die mich hier durchflutet hatte, sie ist kaum in worte zu fassen. seit dem beginn meiner therapie, als noch alles im ungewissen war, hatte ich keine solche mehr verspürt. ein großes danke hierbei an das brustzentrum, die mich gleich am nächsten tag zur mammographie und sonographie eingeladen haben. und, es ist nekrotisches gewebe von der op. puh… das war im ersten moment alles was mir dazu einfiel. nach kurzer zeit ging der knoten auch wieder zurück. erst seitdem traue ich dem „frieden“. die gewebeveränderung hängt wohl mit belastung der rechten seite zusammen. immer wenn ich zu sehr den arm bzw. die brustmuskulatur belaste, dann reagiert das gewebe. zum glück wars dies aber auch schon mit aufregenden happenings in zusammenhang mit dem brustkrebs.

unnötig: was mir ein wenig belastend auf den schultern liegt, ist die tatsache, dass ich aktuell keine lymphdrainage bekomme. aufgrund vom regress der krankenkasse gab die onko kein rezept mehr raus. (wieso eine onkologische praxis in den regress kann und budgetiert wird ist mir ein rätsel. sind bestimmt viele dabei die gerne mal ein massagerezept o.ä. rausschinden wollen…) der hausarzt verweist mich an die gyn und die macht es nicht ohne fachärztliche meinung. also hab ich jetzt gerade pause und hoffe sehnlichst, dass der facharzt meine beschwerden bestätigt. zu meinem glück fand ich doch noch eine praxis ohne 6 monatiger wartezeit…

verwirrend: die nachbeurteilung meiner schwerbehinderung. da flatterte bereits im november eine aufforderung zur einsendung diverser unterlagen herein. konnte ich nicht ganz nachvollziehen, da meine schwerbehinderung bis 10.2021 gilt und auch erst dann die heilbewährung abläuft. ich habs jetzt mal erledigt und bin gespannt was kommt…

ich werde alt: fünf jahre nach beginn der ersten chemo, merke ich seit diesem jahr, das ich evtl. doch ein wenig schneller alt werde. also, zum teil fühle ich mich auch mindestens so alt wie mein spiegelbild… das hatte ich 2019 noch nicht. die chemomedikamente haben in den zellen wohl einiges durcheinander gebracht und das merke ich nun auch öfters. an der haut, dem bindegewebe. die gelenke in der kalten jahreszeit… und den augen! diese bestätigung gab mir letzten monat dann auch noch der augenarzt. ungefragt. denn meine augen sind trocken. z. t. zu trocken und auch die altersstichtigkeit hält wohl langsam etwas zu früh einzug. aber eigentlich … kann ich mich nicht beschweren. denn soweit fühle ich mich gut. gesund. nicht immer voll power strotzend, aber zufrieden. vorallem psychisch.

dieses letzte jahr war für jeden eine herausforderung. wir haben das glück und leben relativ ruhig auf dem land. mit der familie unter einem dach. somit konnte ich trotz allem zeit mit meinem neffen und dem rest verbringen, das nichtsehen meiner anderen beiden kinders wiegt jedoch schon schwer im herz. seit februar letzten jahres waren sie dreimal bei uns und es gab einige gartenzaundates und natürlich den ein oder anderen videocall. das ist aber ne andere hausnummer, als alle 2-3 wochen nen ganzen tag zu besuch zu sein. aber das wichtigste ist, wir sind alle coronafrei. trotz nicht vorhandener homeoffice möglichkeiten für den großteil in unserer familie, hat unsere umsetzung der aha-regeln wohl funktioniert. so kann es bleiben!

erfolgreich umgesetzt habe ich letztes jahr das lesen. nachdem ich in 2019 angefixt wurde von den harry potter bänden, habe ich es 2020 auf 25 bücher geschafft. das ist sowas von mehr als ich in meinem leben in summe bis dahin gelesen hab. und der trend scheint sich fortzusetzen, denn die ersten bücher sind schon wieder durch.

auf der strecke bleibt nach wie vor die kreativität. die mag grad nicht so. dafür nutze ich meine mir selbst geschenkte spiegelreflexkamera umso mehr. vorallem zur milchstraßenfotographie. und dabei meinte es 2020 mit dem kometen neowise und den perseiden sehr gut mit mir. ich freue mich schon wieder auf sternenklare nächte. dem perseidenschauer und es soll wieder einen sichtbaren kometen geben.

nachtrag: da mein entwurf nun schon seit 2 wochen hier hängt, kann ich ganz aktuell auch noch mitteilen, dass die erste nachsorge bei der onko unauffällig war. ich hoffe ja insgeheim, dass die anspannung endlich mal weniger wird. tut es leider nicht. und jetzt hätte ich lt. onko aufgrund der histologie ja allen grund dazu, mich etwas zu entspannen… naja, was nicht ist kann ja noch werden.

soweit so meine neuigkeiten. gebt acht auf euch in dieser zeit. bis bald!

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