op – adios tumi, auf das wir uns nie wiedersehen

fast hätt ich vergessen über den auszug meines tumis berichten ?

in dem brustzentrum (bz 1), wo meine sentinel-op und die chemo stattfand, hatte ich ja immer das gefühl, ich muss den ärzten die infos aus der nase ziehen. aufgrund dessen hatte ich mich dazu entschieden für die zweite op eine zweitmeinung einzuholen. meine termine im bz 1 standen fest und als ich meiner ärztin Dr. K sagte, dass ich einen termin zur zweitmeinung hab, wurden alle termine nach hinten geschoben. somit wurde die zweitmeinung zur erstmeinung. zudem meinte sie, unterm strich wäre es ihr egal, wo ich mich schlussendlich operieren lassen würde… das war bei der vorletzten chemo. bei meiner letzten chemo war dann glücklicherweise Dr. B anwesend. sie konnte denn sinn des verschiebens nicht ganz nachvollziehen und wünschte mir aber alles gute, egal wo ich hingehe. (gott war ich froh das Dr. B meine letzte chemo gab…egal ich schweife ab).
nun gut, 27.04.2016 termin zweitmeinung. sehr angenehmer termin. darauf hin hab ich mich sofort für die op im bz 2 entschieden. gleich anschließend bekam ich kurzfristig eine mammographie und mammasono. ich bin kein fan von mammographie… ich hatte auch noch nie eine. auf die frage, ob bei meiner kleinen knapp A brust diese überhaupt sinnvoll ist bekam ich endlich antwort… die ich im bz 1 nach 5x fragen immer nur mit „das muss so sein“ beantwortet bekam. also, die mammo ist vor op notwendig um auszuschließen, dass in der brust mikrokalk vorhanden ist. dieser gilt als vorstufe meines tumis und müsste bei anwesenheit mit entfernt werden. halleluja! ist das so schwer zu erklären?! aber, mammo und sono tip top. tumi nur noch 0,7 x 0,5 cm groß. kein mikrokalk. und dazu noch die info, dass bei meiner brust mammo in der nachsorge keinen sinn macht. herzlichen dank! anschließend kaffee mit A (wenn man schon mal in der stadt ist :)) am 06.05.2016 war noch mrt. da ich so jung bin wird im uniklinikim auf nummer sicher gegangen. anschließend urban art fair mit M (wenn man schon mal in der stadt ist ?) 11.05.2016 ist vorbesprechung der op. puh da musst ich echt lang warten. am ende aber alles fein und der befund vom mrt auch. kein mikrokalk somit bleibt es bei der brusterhaltenden op (bet = brusterhaltende therapie)
12.05.2016 tag des abschieds!
wir müssen um 7:30 auf station sein. meine mama kommt mit. mit eineinhalb stunden anfahrt echt sau früh aufstehen… bin ich nicht mehr gewohnt ? als erstes geht es auf das zimmer. 3-bett, altbau, etagentoilette und dusche 😮 oooukay… anschließend gehts zur drahtmarkierung. hier wird ein draht unter örtlicher betäubung und ultraschall hin zum clip geschoben. damit die ärzte im op wissen wo sie schneiden müssen. anscheinend unterscheidet sich das kranke gewebe optisch nicht vom gesunden. es hieß, ich komm früh dran. ich bin ja nüchtern und ohne flüssigkeit… seit 6:00… leider zieht sich alles. vor mir kommt dann noch S in den op. sie liegt mit mir im zimmer. eigentlich wurde sie gestern schon operiert, leider muss sie nochmal operiert werden. und dann gibt’s die ganzen weiteren notfälle… ick verdurste fast ? meine mama kommt immer wieder vorbei. ich darf eine leckmichamarsch tablette mit ein wenig wasser nehmen (ich liebe wasser… es war ein großer schluck) um ca. 14 uhr werd ich endlich abgeholt… um dann nochmals im op-vorraum vertröstet zu werden. ich verbringe die zeit mit ruhigem atmen und beten (ja… ich bete. schon immer. aber seit der diagnose mehr) es ist 15:15 uhr und mit unzähligen entschuldigungen wird die nadel gesetzt. man sagt mir noch, dass sie hoffen sie schaffen alles, denn… die radiologie muss das frische gewebe röntgen um zu sehen, ob genügend sicherheitsrand vorhanden ist. die sind nur bis 16 uhr da. wird knapp, op dauert ne stunde.
ich glaube es ist 17 uhr als ich aufwache im hektischen flur des op. 15 minuten später bringen sie mich auf station. da ist sie, meine mama ❤ auf die frage wann ich essen und trinken darf, antwortet die schwester frühestens in 2 stunden ? gut das mir die anästhesistin gestern den rat gab, mir was mit zunehmen. und dann ass ich, frisch getrennt vom tumi, meine erste banane und dazu viel wasser.

alles in allem verlief die op gut. am nächsten tag konnte bereits der druckverband gegen den bh eingetauscht werden. ich hatte keine schmerzen. mit S war es sehr nett im zimmer. habe endlich ‚leberkäs-junkie‘ von rita falk gelesen. am freitag bekam ich von T mit mann, kind und babybauch besuch. und da alles so tippi läuft durfte ich am samstag nach hause. mein mann wollte mich eh besuchen, jetzt darf er mich gleich mitnehmen mittag. juhu! info bei viste: bh mindestens 2 monate tag und nacht tragen. optimal wären aber 3 monate (okay, einer ist dann definitiv zu wenig…) faden löst sich auf, strips gehen von selber ab. der befund dauert 10 arbeitstage. ich werde angerufen. am abend darf ich bereits duschen. dann wird die drainage gezogen.
und dann kommt mein taxi ?

1. zyklus inkl. fieber

so, meine erste nacht nach der ersten chemo war ja recht gut. der morgen danach war auch gut. habe gleich morgens die cortison und antiübelkeitstablette genommen. ab sofort nehme ich auch die equinovo tabletten. ich hab auch hunger… denke das ist ein gutes zeichen. während meiner ganzen online touren hab ich übrigens gelesen, dass der energiebedarf während der chemo doppelt so hoch ist wie normal. das muss ich schon bald auch selber feststellen. ich esse als gäb es keinen morgen. normalerweise esse ich 3 mahlzeiten am tag mit einer obstportion nachmittags. jetzt esse ich min. 5 mahlzeiten am tag dazu noch mehrere obst- oder gemüseportionen am tag.

  1. woche: die erste woche war ganz ok. am besten schlafe und liege ich noch immer leicht erhöht. und ich hab echt viel durst auch nachts. die ersten tage achte ich darauf, schonkost zu essen, da mir frisches doch zu sehr auf den magen geht. an tag 4 aber macht mir meine oma schon wieder den smoothie und salat. ansonsten frühstücke ich buchweizen schnitten mit hüttenkäse, veggi wurst (echte wurst ist ab sofort gestrichen), tee. nach dem essen hab ich einen druck im bauch, aber keine übelkeit. man hat einfach das gefühl der magen ist ein bisschen gelähmt. es gibt reisnudeln mit thunfisch, viel gemüse, salat. ich bin schnell müde und nicht sehr belastbar. und mir ist oft schwindelig. die blutwerte an tag 4 sind in ordnung. bei der gelegenheit berichtet mit die arzthelferin (ich kenn sie seit der grundschule), dass der befund des knochenszinti unauffällig ist und somit metastasen AUSGESCHLOSSEN sind!!!!!!!!!!!!!!!!!!! omg, ich muss fast weinen, sie auch. das war der letzte befund der fehlte. keine metastasen!!!! nirgends!!!!! auch meine familie ist nach dieser nachricht unglaublich glücklich!
  2. woche: ich merke wie sich meine zungenspitze anders anfühlt. als hätte ich sie mir bei heißem essen verbrannt. der schwindel ist etwas besser. die leukozyten in der kritischen zweiten woche sind an tag 9 bei 1.900. an tag 12 waren sie dann nur noch bei 1.000 (normbereich liegt bei 4.000 bis 10.000) und so rief mich dann die klinik an, dass ich aufpassen muss und zweimal täglich fieber messen. meine mama brachte mir dann ein ohrthermometer mit und dann kams wie es wohl kommen musste, ich bekam fieber! 38,5 °C. das heißt stationär ins krankenhaus. am samstag. mein mann fährt mich. zu allererst wird geprüft, da ich ein wenig huste, ob die lunge in ordnung ist. röntgen. alles ok. anschließend blutabnehmen. dann werd ich gleich mal an den tropf gehängt. glukose- und elektrolytlösung. läuft alles über den port. praktisch. da, sobald die leukos unter 1.000 fallen eine isolation ansteht bekomme ich vorsichtshalber ein einzelzimmer. aber.. sie sind zum glück schon ein bisschen gestiegen. morgen wird wieder geprüft. sonntag. die temperatur war heute morgen unter 38 °C. zum antibiotika das ich seit gestern nehmen muss kommt wieder der tropf. kommen wir mal zum essen… also glutenfrei klappt ganz gut. wenn man nun aber seine ernährung umgestellt hat… und doppelt soviel isst wie vorher… dann ist krankenhaus essen eine KATASTROPHE! gut das ich einen glukosetropf hab, sonst würde ich verhungern. montag. es gibt wieder den tropf. auf meine frage, warum denn noch immer heißt es, ich hab fieber und esse und trinke ja dadurch zu wenig. ähm, ja… ich trinke 3 l wasser zusätzlich zum tropf und essen… nun ja, gut das mir mein besuch was mitbringt. die visite sagt, heute muss ich noch bleiben. aber die ärztin bei der visite morgen entscheidet dann ob ich nach hause darf. dienstag. visite. hm, ob ich schon nach hause darf… >sie wollten schon gerne nach hause oder?< >ja, unglaublich gerne. unter welchen voraussetzungen darf ich denn heim?< >sie müssen min. 24 std. fieberfrei sein. also unter 38 °C< WTF?! wer hier aufmerksam gelesen hat, weiß, das war bereits am sonntag der fall. sag ich >das ist doch seit gestern so< >ah, sollte ich vll noch mal in die akte schauen?< JA BITTE. lieber gott, ich will bitte keine febrile neutropenie mehr haben! so wie es aussieht bekomme ich ab der nächsten chemo eine spritze die das verhindern soll.
  3. woche rest: daheim ist es doch am schönsten! tut der psyche auch unglaublich gut! ab sofort messe ich zweimal täglich temperatur. gut das wir ein gutes thermometer gekauft haben. das herkömmliche hatte einen grad differenz nach unten. hätte auch blöd gehen können. den rest der woche lese ich viel. habe eine internetseite gefunden aus den usa. alles über essen bei brustkrebs. dazu verlinkt sind aktuelle studien. foodforbreastcancer.com anhand dessen pass ich meine ernährung nun an. und mir geht es sehr gut damit. meine kontrolle der leukos an tag 19 ist perfekt. leukos bei 5.900. der 2. chemo steht nichts mehr im weg.