flashback

FLASHBACK. direkt zur EC chemo. mittendrin statt nur dabei.

vor gut drei wochen ging es mir einen tag lang einfach gar nicht gut. ich bin mit höllischen kopfschmerzen und übelkeit aufgewacht. das date mit der toilette ließ nicht lange auf sich warten und wiederholte sich auch nochmals. was soll ich sagen, wieso keine ahnung. am späten nachmittag war es auch wieder gut. aber bis dahin. ein häufchen elend.

flashback-auslöser: ruheloses rumlungern vor der toilette. ruheloses wandern durch die wohnung, weil das liegen zu anstrengend ist. wie damals. der kopf. die gliederschmerzen. der tee, das essen. aber, da ich ja erfahrung hab mit solchen situationen… konnte ich nachmittags endlich essen und endlich eine schmerztablette nehmen. und puff… war der kopf frei. die gliederschmerzen weg. der magen zwar noch ein bisschen empflindlich. aber alles wie weggeblasen. und genauso fühlt es sich manchmal mit der erkrankung an. momentan ist sie eher wie weggeblasen. als wäre es nie gewesen.

und trotzdem, das mag ich bitte so schnell nicht mehr. so schlecht ging es mir ganz ehrlich seit der EC chemo nicht mehr. im nachhinein war ich ganz stolz und auch verwundert, dass das meta-männchen noch immer im urlaub ist.

an dem tag fiel mir wieder ganz bewusst auf, wie weit weg doch der krebs zur zeit ist. damit verbunden auch die angst. bald ist mein zweites jahr nach therapieende vorbei. und mein rückfallrisiko sinkt erneut. wenn ich darüber nachdenke bin ich einfach nur glücklich. und dankbar.

meine ernährung während der therapie – rückblick

und ja, ein bisschen spät… aber ich da ich wegen meiner nachsorge vor einigen tagen über meine chemo- bzw. behandlungstagebücher gestolpert bin, habe ich mich entschieden, ein paar beträge über meine persönlichen helferlein zu verfassen. aber bitte daran denken, das ist meine persönliche erfahrung und bedeutet nicht zwingend, dass es jemand anderem auch genauso hilft.

1. ERNÄHRUNG

mein persönlich wichtigster teil, vor allem während der chemo, ist die ernährung. um raus zu finden, was mir während der chemo gut tut und was nicht, habe ich meine tage dokumentiert. somit wusste ich eigentlich schon bei der zweiten runde chemo, was meinem magen gut tut und was zu belastend war. grundsätzlich habe ich alles weg gelassen, was den körper belastet und entzündungsfördernd ist. ich habe alles aufgesaugt was es zum thema nahrungsmittel während der chemo und bestrahlung zu finden gab. es gibt ja auch nahrungsmittel, die z. b. die wirkung der chemo beeinflussen können. sowohl positiv, als auch negativ.

  • kein weißmehl (sogar ein tipp der chemoärzte) – ich habe jedoch schon vorher komplett glutenfrei gegessen
  • keine laktose, da man während der chemo unverträglichkeiten entwickeln kann
  • so wenig salz wie möglich – desto weniger reagiert u. a. das kortison im körper mit wassereinlagerungen
  • kein zucker – nein, gar kein zucker, d. h. auch kein nachgeben bei evtl. heisshungerattacken durch das kortison (welche ich nie hatte)
  • kein alkohol
  • kein kaffee
  • kein schwarzer tee
  • kein pfefferminztee
  • kein salbeitee
  • fencheltee, gut für den bauch
  • täglich ca. 2gr frische brokkolisprossen (höchster sulforaphangehalt – siehe uni heidelberg)
  • täglich, soweit es mein chemomagen zuließ einen grünkohl-smoothie mit apfel, karotte, mandel – 1 bis 2 tage nach der EC war mein magen sehr empfindlich und ich konnte erst am 3. tag frisches gemüse essen
  • morgens hirsebrei mit gekochtem apfel – gut für die haut, nägel und schleimhäute
  • keine wurst
  • sehr wenig fleisch, wenn dann nur huhn (kein rotes fleisch, kein schwein)
  • sehr kohlehydratreduziert, dafür viel fett
  • kein sonnenblumenöl (schlechtes omega-verhältnis, entzündungsfördernd)
  • viel stilles wasser trinken (bei mir waren es ca. 2-3l)
  • die mahlzeiten auf viele aufteilen – und ich hatte unglaublich viel hunger!
  • kefir – aber NICHT während der bestrahlung
  • relativ viel fisch
  • keine nahrungsergänzungsmittel außer equinovo (die einnahme von nem’s sollte immer vorher mit den ärzten abgeklärt werden)
  • gemüse dämpfen
  • während der bestrahlung lebensmittel mit antioxidantien vermeiden
  • täglich equinovo tabletten (enzyme zur unterstützung der schleimhäute und gelenke) – nicht am chemo-tag, schlecht für meinen magen

ich habe während der ganzen therapie weder zu- noch abgenommen. kein erbrechen. übelkeit nur am ec-chemotag, keine mundschleimhautentzündung. keine verfärbten oder verlorenen nägel. kein metallischer geschmack im mund. das geschmacksempfinden hat sich zwar während der chemo verändert, aber bei weitem nicht so stark wie befürchtet. im nachhinein betrachtet, habe ich keine abneigungen gegen lebensmittel entwickelt. trotz des kortison, hatte ich keine wassereinlagerungen und nur einen tag ein rotes kortison-mond-gesicht während paclitaxel.

meine ernährung habe ich im großen und ganzen beibehalten. man kann sagen, ich ernähre mich low carb high fat. ich esse viel fisch. wenig fleisch. so gut wie keine wurst, da ich kein nitritpökelsalz zu mir nehmen möchte. viel gemüse mit hochwertigem olivenöl. meine ärztin hat mir geraten, auf bio milchprodukte zu achten. um eine übermäßige hormonbelastung zu vermeiden. mittlerweile mache ich meinen joghurt aus kokos- und mandelmilch selbst. auch mein brot backe ich selber und für mein tägliches müsli gibt es selbst gemachtes granola. ich achte auf regionale lebensmittel. mein einziges laster… rotwein. doch auch der soll ja in maßen gesund sein 😉

mein fazit: ich würde es wieder genauso machen. es hat mir an nichts gefehlt und auch meine blutwerte waren und sind nach wie vor top. und das bestätigt mich immer wieder!

as cool as i could be…

… zu meiner 3. nachsorge dieses jahr.

ja, da war sie. die bereits 3. nachsorge dieses jahr, vor gut einer woche.

kurz und knapp, es ist alles unauffällig!

diesmal war ich auffällig cool. bis zum frühstück des nachsorgetages. aber das war zu verkraften. grundsätzlich muss ich feststellen, dass ich dieses jahr entspannter zu den terminen gehe als letztes. da war es unfassbar unentspannt. auch das meta-männchen im köpfchen ist wohl im urlaub. und da kann es auch bleiben. es meldet sich nämlich nur sehr sehr selten.

in diesem sinne, auf einen schönen sommer! (weiterhin)

MEIN BLOG ZIEHT UM!

denn… aufgrund der datenschutzgrundverordnung (DSGVO) zieht mein blog, welcher bisher über wordpress.com gehostet wurde, auf einen anderen webspace um. mit wordpress.com wurden die daten bisher in der USA verarbeitet und es kommen auch umstrittene plugins zum einsatz, welche derzeit nicht datenschutzkonform verwendet werden können.
der umzug führt jedoch leider dazu, dass die praktische follower-funktion ab sofort wegfällt. ABER der blog wird weiterhin über unfuckingfassbar.me erreichbar sein. wer nach wie vor regelmäßige updates vom blog erhalten möchte, der kann unter nachfolgendem link einen newsletter abonnieren: unfuckingfassbar.me/newsletter
also praktisch fast alles wie beim alten 🙂
auch wenn mich meine schreibwut eher selten aber regelmäßig packt, würde ich mich über jeden von euch freuen, der mit mir umzieht.
in diesem sinne, bis bald 🙂

2 jahre… 

… sind es heute. vor 2 jahren saß ich im arztzimmer des brustzrentrum und wurde mit den worten > leider haben wir das ergebnis frau k. < begrüßt. ein tag, der sich eingebrannt hat. aber… an dessen dunkelheit ich mich nur noch schemenhaft erinnern kann. unfassbar, dass ich das vergessen konnte. ich weiß, dass ich wie in einem schlechten film da saß. weinte und immer wieder fragte, wie denn das sein kann. war doch alles unauffällig. und ich weiß, dass ich kurzzeitig in ein tiefes loch fiel. aber an dieses gefühl… kann ich mich nicht mehr erinnern. es war. es ist vorbei. therapie vorbei. krankenstand vorbei. seit 262 tagen wieder in einem alltag lebend. ja, leben. das ist es. es fühlt sich so gut an. anstrengend manchmal. aber so unglaublich gut. 

der großteil meiner nachsorge nach einem jahr therapieende ist geschafft. alles ohne befund. nur noch eine außerordentliche untersuchung steht aus. ohne verdacht, nur nummer sicher. hab ich das im november auch ohne befund… hui dann hab ich mein erstes jahr rückfallfrei gelebt. ein risiko, das in meinem fall statistisch unglaublich hoch liegt. ein risiko, welches aber mit jedem jahr geringer wird. alter falter! und erst dann stoß ich darauf an.

eigentlich ist mir selten nach heulen, außer ich hab ein glas wein zuviel und schau den ‚falschen‘ film 😉 aber an meinem diagnosetag irgendwie schon. ist es doch ein besonderer tag. ohne diesen… weiss ich nicht was heute wäre. mein gott, im leben hätte ich nicht gedacht an krebs zu erkranken! wer denkt denn schon daran. 33. keine familiäre vorbelastung. auf ein gesundes leben geachtet. aber heute bin ich eine von 8 frauen, welche an brustkrebs erkrankt war. eine von 70.000 jährlich allein in deutschland. ich gehöre zu den 15%-20% triple negativen. und heute 2 jahre später sitze ich hier. in meiner küche. hatte ein schönes frühstück mit meinem mann. einen wunderschönen waldspaziergang mit meiner mama. meinen neffen gekuschelt. und ja… zum besonderen tag… ein glas wein. 

was will ich mehr. ich bin hier 🙂 

U R L A U B… 

… urlaub auf mallorca… urlaub…

wie wunderbar doch dieses kleine unscheinbare wort [urlaub] klingt.

wir haben urlaub. um genauer zu sein… ich habe 3 wochen und mein mann 2 wochen. die erste woche war nur für mich! einiges vorbereiten für den urlaub. noch ein zahnarzttermin. lymphdrainage. und weil mich eine panik überkam… kam noch ein besuch bei der onko dazu. denn vor einigen wochen ging es los mit herzrhythmusstörungen. anfangs nur gelegentlich abends. dachte das geht schon wieder. dann immer öfter. dann in meiner vorletzten arbeitswoche auch noch in der arbeit. das war zuviel für mein kleines panikhirn und ich musste eine kontrolle vereinbaren. man weiß ja nicht… ist es eine spätfolge der chemo? immerhin wurde extra das herz kontrolliert vor beginn der behandlung. seitdem nicht mehr. das steht nun an… nach dem urlaub freilich. oder stimmt etwas mit dem port nicht? lange rede, kurzer sinn. ich wollte halt nicht auf der insel verweilen und irgendwas kommt dazwischen. aber meine wunderbare onko hat mich beruhigt. der port kann es kaum sein. und sie schallte kurz um zu sehen, ob etwas auffälliges wäre. und zur sicherheit noch eine blutabnahme. aber alles gut. klar… was sollte denn auch sein… somit hatten wir praktisch eine latente vorurlaubspanikattacke. vermutlich weil… erstens ich seit diagnose nicht mehr im urlaub war… und zweitens danach die große nachsorge ansteht und dann bekanntlich mein erstes hochkritisches jahr eines rückfalls vorbei ist. 

nun gut. alles erledigt. am freitag noch ein schöner mutter-kind-tag für erwachsene. dann packen. und am montag ab die post zum flughafen.

im flieger über den wolken. da musste ich an unseren letzten urlaub denken… da war es auch mallorca. ca. 3 wochen nachdem ich meinen knoten ertastet hatte. das (unauffällige!) sono war damals erst nach dem urlaub. jetzt weiß ich, er war schon da. ob es auch schon ein tumi war… keine ahnung. doch die letzten 28 monate vergingen unerwarteterweise schnell, für kurze zeit wusste ich in den letzten 28 monaten nicht, ob ich nochmal in nen flieger steigen würde… doch jetzt sitz ich hier. im flieger. krebsfrei soweit. bald 2 jahre brustkrebsüberlebende.

und der urlaub… wunderbar! eine finca. auf dem land. kein mensch weit und breit. 9 tage erholung pur. und weil wir beide nicht die typischen wir-müssen-gesehen-haben menschen sind, haben wir auch nicht viel gesehen. die meiste zeit verbringen wir am haus. mit pool. klar mal strand. klar mal von palma mit der eisenbahn nach sóller. doch 6 tage gibt es ausschließlich… nichts tun. lesen. kochen. musik hören. blöd schauen. und das können wir verdammt gut! man hört hier keinen menschen. kaum autos. keinen zug. nur vogelgezwitscher. krähende hähne. schafe mit glocken für ein alpenfeeling, grillenzirpen die ganze nacht… und einen esel (der mich jedes mal schmunzeln lies) der erholungsfaktor ist für uns beide unglaublich hoch. und ich flipp aus, weil frische granatäpfel und frische feigen vom baum im garten.

der krebs ist übrigens trotzdem dabei. er schwirrt irgendwo in einer blase um mich rum. nur weil ich im urlaub bin ist der krebs nicht zu hause geblieben. aber er ist sehr passiv. ich kann den urlaub genießen. mit gutem essen. gutem wein. und auch mal eine eisige oder chipsige ausnahme machen (…und um das cerveza des letzten abends nicht zu unterschlagen, weil eine flasche wein auf 2 tage zuviel gewesen wäre) was ich aber trotzdem mitgenommen habe für mein wohlbefinden ist mein granola, mein leinsamen und leinöl, mein sonnenblumenöl zum ölziehen, mein brot und mein xucker. und unsere french press (gott sei dank). 

und das war er. unser urlaub. wunderschön erholsam. traumhaft ruhig. und das beste, keine herzrhythmusstörungen! somit war es wohl der stress. was für mich bedeutet, ich muss in der arbeit einen gang zurück schalten. ich gestehe mir eigentlich bewusst zu, dass ich keine 100% mehr erreichen muss und doch habe ich mittlerweile das gefühl ich mache es. ich arbeite 4 tage und leiste so ziemlich das gleiche wie vorher… hab ich das gefühl… so vergleichstechnisch zu vorher. doch meinen tag frei brauche ich. zum nichts tun und blöd schauen. an diesem tag kann ich auch nichts anderes tun. denn hab ich den nicht, bin ich am limit. puh… hab ich erst jetzt im urlaub erkannt. gefahr erkannt, gefahr gebannt… hoffentlich. ob sich das bei einer 3 wöchigen urlaubsvertretung umsetzen lässt werde ich sehen. und die lymphdrainage hat mir auch nicht gefehlt. auch das wohl eine reine begleiterscheinung der schreibtischtätigkeit. 

jetzt sind wir zurück. nebenbei ein jahr älter. und es ist schön wieder daheim zu sein. am montag gehts wieder los ins büro. dann im oktober noch die große nachsorge. ein termin jagt den nächsten… wieder. aber erst wird noch ein paar tage entspannt. im wald spaziert und der herbst genossen. 

unterm strich… 

… gibt es viel mehr feiertage! 

das muss mich immer wieder feststellen. damit meine ich nicht das gesetzliche feiertagsparadies deutschland. sondern meine persönlichen feiertage. 

01. oktober: geburtstag

21. oktober: diagnosetag – und ab diesem tag darf man sich survivor nennen 

18. april: letzte chemo 

12. mai: op – tumi zog aus. bedeutet,  seit diesem tag bin ich quasi krebsfrei

22. august: letzte bestrahlung… was heißt offizielles therapieende. und ab hier zählt man die rückfallfreien jahre (klingt doof… ist aber so)

dazu kommt ja auch noch jeder nachsorgetermin. alle 3 monate… zwei ärtze, dann noch diverse zusätzliche untersuchungen… 

oh… und den zurück-im-job-tag könnte man auch dazu zählen. das wäre dann der 6. dezember. 

also meine damen und herren… es gibt viel zu feiern. und nachdem das leben schön ist, feiere ich natürlich dazwischen auch viele tage. im letzten jahr habe ich festgestellt, man kann gar nicht genug gelegenheiten haben. und mit feiern meine ich nicht, dass ich ne party schmeiß. nein, manchmal reicht es schon für mich alleine zu feiern… weil die sonne scheint, weil es regnet, weil weil weil… das ginge endlos. manchmal sitzen wir aber auch zusammen und stoßen bewusst auf das leben an.

in diesem sinne, auf das leben! es heißt ja so schön, man muss die feste feiern wie sie fallen. und wie sie fallen bestimme in diesem falle einfach ich ?

(un)wirklichkeit

immer wiede höre ich voller verzückung, wie gut ich doch aussehe. natürlich unter beachtung meines krebsbesuches. und ich empfinde dieses kompliment als positiv. denn auch ich fühle mich momentan sehr gut. ich bin zufrieden mit mir selbst, in jeder hinsicht.

so auch letztens mit meiner mama. denn betrachtet man das äußere, scheint ein vorangegangener kampf gegen den krebs unwirklich. das hat zur folge, dass es einen manchmal wie ein fieser schlag ins genick trifft und man neben der gesund wirkenden äußern hülle, daran erinnert wird, dass es im schlimmsten fall nur für eine kurze zeit so sein könnte. (aber wie bereits oft gesagt, hab ich so beim univerum nicht bestellt!) mir selber ist es oft bewusst, eigentlich täglich und ich lebe auch bewusst mit meinen ängsten. dem gegenüber aber nicht.

nun hat meine mama im letzten gespräch etwas gesagt, ehrlich, als meine mama, die mich mein leben lang kennt, im bezug auf dieses thema. 》man sieht es an den augen. sie lachen beim lachen nicht mehr wie vorher. es scheint als wäre etwas kaputt gegangen.《 nach einer kurzen schweigeminute war meine antwort nur 》ja, die unbeschwertheit!《 

die ist futschikowski. und das wiegt in manchen momenten schwer. kein ziepen ohne metastaseneigendiagnose. das ist anstrengend. und doch kann ich nur immer wieder betonen, dass ich ein wunderbares leben habe und ich genieße es! also, alles halb so wild baby!