ticket nach ‚port ambix‘ bitte…

… klingt fast wie ein hafen in einem wunderschönen urlaubsort 🌴

hierbei handelt es sich allerdings um ein implantiertes port system. in meinem fall zur gabe von intravenösen zytostatika. der port ist ein kleines kunststoffgehäuse (ca. 30mm durchmesser) mit einer keramikmedikamentenkammer, das mit einem schlauch (katheter) verbunden wird. dieser wird während der implantation in eine vene oder aterie gelegt. der porti ist vollständig unter die haut implantiert und wird bei bedarf mit einer speziellen kanüle angestochen. eine silikonmembran verhindert ein austreten von blut oder medikamenten, da sich die membran nach herausziehen der kanüle wieder sollständig schließt. meiner liegt zwischen linker brust und schlüsselbein. hübsch ist anders, die narbe übrigens auch. aber er ist ein guter kleiner helfer. 

mein porti hat mich seit einsetzen am 6.11.2015 stets spitzenmäßig unterstützt. ich hab bis dato keine probleme. er ist immer schön rückläufig, so dass man auch blutabnehmen könnte. die ersten drei monate hat es schon recht geziept und gedrückt. und beim schlafen war es unangenehm. aber bereits seit ende januar merk ich ihn kaum noch. wenn der doc allerdings meint das anstechen merke man kaum… ha! weit gefehlt… ich finde es sehr unangenehm! immerhin muss man durch die membran durch. deshalb mein tip: Emla Pflaster zur örtlichen betäubung 👍
aufgrund dessen habe ich mich auch dazu entschlossen, dass er mich noch ein paar jahre begleiten darf. in meinem fall liegt bei einem problemfreien port die empfehlung bei den drei rückfall-kritischen jahren. wobei auch hier natürlich jeder arzt eine andere meinung vertritt. ein bisschen unschlüssig bin ich noch im hinblick auf die pflege. lt. gebrauchsanweisung soll er alle 4 wochen gespült werden. manche empfehlen auch nur alle 3 monate. neue portsysteme brauchen gar nicht mehr gespült werden. denn, je häufiger der port abgestochen wird, desto höher logischerweise die infektionsgefahr. die thematik werde ich noch genauer erörtern müssen. da habe ich in der ahb (= anschlussheilbehandlung) auch bestimmt gelegenheit dazu.

hm… vielleicht bin ich auch ein bisschen abergläubisch, denn bekanntlich solle man den tag nicht vor dem abend loben 🙏

briefe, 2mm frise und port-op

bevor ich zur sentinel-op ins krankenhaus musste, hab ich briefe geschrieben. 5 briefe für die engsten freundinnen. ich wollte es nicht am telefon sagen. > hallo, wie gehts? du warum ich anrufe… ich hab brustkrebs und bekomm chemo…< ist doch irgendwie scheiße und unpersönlich. also hab ich mich für einen brief entschieden. ich finde ein brief ist sehr persönlich und mittlerweile eine rarität. am wochenende als ich im kh war kamen sie bei den mädels an. jede meldete sich und sie wollen mich unterstützen wo es nur geht. die erste die mich besuchen kam ist M. meine langjährige gute freundin. wir haben zusammen die ausbildung gemacht. bei ihr wars die erste und bei mir die zweite. trotz altersunterschied sind wir wahnsinnig tolle freunde geworden und ich bin so froh das ich sie hab. da sie nun auch seit ein paar jahren meine frisörin ist, galt ihr die ehre meine haare abzurasieren. da kam sie nun am tag vor der port-op und rasierte mir unter tränen den kopf auf freshe 2mm. und scheiße sah das gut aus 😀 danke meine süße <3

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schnipp schnapp haare ab – 04.11.2015

(anmerkung ein halbes jahr danach: ich mag das bild. aber mein ausdruck in den augen spricht bände. ich bin sehr froh und dankbar, dass diese emotion in den augen schnell verschwunden ist)

so, nun aber zur port-op. am mittwoch vor dem haare rasieren war vorbesprechung. der arzt belächelte mich, dass ich ne vollnarkose will… hallo?! als krebspatientin soll ich stress vermeiden.. und das ist für mich stress! am freitag war ich dann gleich die erste. im vorraum kam der op-bruder und war total nett. > mei, sie schaun aber gut aus. man würd gar ned denken, dass sie krank sind. < und er war der erste der aus dem gespräch zu mir sagte, ich hab ne tolle einstellung. so, nach 15 min ist der spuk wohl schon vorbei gewesen und ein bisschen hab ich noch ausgeschlafen. da wartete schon meine mama. nächster termin röntgen, ob bei der op die lunge unversehrt blieb. alles tippi. dann, aufklärungsgespräch chemo. das ist nun mittlerweile die sechste ärztin die ich kennenlerne. allgemeines bla bla und ein bisschen was zu den nebenwirkungen. bezüglich ernährung, nahrungsergänzungsmittel und vitaminen hat sie wieder eine andere meinung. ich bild mir jetzt meine eigene. so!

zuhause beim pflasterwechsel muss ich feststellen, leck… ist das ein eumel! hallo porti!