wie sag ich es der familie – im nachhinein betrachtet, der schlimmste tag…

als ich nach hause kam vom termin, wartete schon meine mama. sie konnte ja nicht mit zur besprechnung. und jetzt… worst case für eine mutter! es flossen viele tränen. hatten wir doch erst ein etwas schwieriges jahr hinter uns. die trennung von meinen eltern, bei welcher es meiner mama nicht so gut ging. ich war viel für sie da, hab sie gestützt und sie getröstet. ihr mut zugesprochen. jetzt sagt sie, kann sie für mich da sein und das schaffen wir auch! was gut ist, wir wohnen gegenüber. über uns mein bruder mit frau. unter mir oma und opa. papa und mein anderer kleiner bruder sind auch nicht weit weg. ich bin nicht allein!

jetzt geht das gedanken karussell los… wie sag ich es meinem freund. welche worte wähle ich. jedem der von der biopsie wusste, hab ich voller motivation gesagt, nur zur sicherheit, sie haben ja gesagt es ist ein fibroadenom, das ist in den wenigsten fällen bösartig. und wie sag ich es papa. wie sag ich es meinen kleinen brüdern und wie der hochschwangeren schwägerin. alle gedanken kreisen darum, wie ich diese hiobsbotschaft der familie mitteile. und dann sind da noch meine großeltern. gesundheitsapostel und ernährungsfanatiker vom feinsten.

am schlimmsten für mich war es, es meinem freund zusagen. ich hatte angst. ich saß am gleichen tag des termins auf kohlen bis er endlich von der arbeit nach hause kam. um zeit zu überbrücken hab ich schon mal meinen schicken grünen therapieordner durch gelesen und meine befunde. verstehen tu ich allerdings noch nicht viel. das internet bleibt aus. …vorerst!

dann kommt er heim und ich brech gleich in tränen aus. aber er hält mich fest, das schaffen wir schon! er ist ein toller man. er kennt mich gut. wir brauchen keine worte, damit er weiß, wie es mir geht.

zwei tage später kamen mein papa und meine brüder. tränenreich, habs jedem einzeln gesagt. es ist ein schweres gefühl als große schwester den kleinen brüdern zu sagen, dass man krebs hat. und dann papa, bleich wie eine wand und im ersten moment wortlos. mein kleider bruder sagt es seiner frau. mit oma und opa warten wir noch ein bisschen mit der diagnose.

puh… geschafft. das war das letzte mal, dass ich weinen musste. hab alle meine tränen in diesen tagen verbraucht. zum trauen bleibt keine zeit. weinen verbraucht kraft, viel kraft. die brauche ich jetzt für das was kommt und vor allem für MICH!

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert